Gründungs­geschichte

von Alexandra Schwarz-Schilling

Als ich 1996 Coaching kennenlernte, fand für mich alles seinen Platz. Ich habe mich immer schon für den Menschen und seine Entwicklung interessiert. Sowohl die menschliche Evolution als auch die Entwicklung von Individuen haben mich fasziniert. Oft hatte ich das Gefühl, dass vieles von dem, was unsere Kultur als normal und richtig bewertet, unserer „Art“ überhaupt nicht entspricht. Solche Gewohnheiten wie z.B. Babys in Kinderwägen legen oder sie allein schlafen zu lassen.

Auf Zick Zack Kurs

Deshalb studierte ich zunächst Anthropologie, Vor-und Frühgeschichte und Ethnologie. Ich wollte mehr darüber erfahren, woher wir kommen und was unsere frühen Vorfahren beschäftigt haben mag. In den frühen 80er Jahren war es ein Tabubruch, ein naturwissenschaftliches Fach (Anthropologie angesiedelt bei der Biologie!) und zwei geisteswissenschaftliche Nebenfächer gleichzeitig zu studieren. Ich war Anfang 20 und wollte einfach nur die Welt verstehen, wurde aber zwischen ideologisch aufgeladenen Wissenschaftsdebatten zerrieben. Ich verließ daraufhin die Universität in Mainz und besuchte eine Business School im Rheingau. Dort lernte ich enorm effizient die Grundlagen von Volks-und Betriebswirtschaftslehre, absolvierte Auslandssemester, machte Praktika in weit entfernten Kulturen und bekam 9 Monate vor meinem Abschluss im Juni 1989 mein erstes Kind. Wieder ein Tabubruch, der mich jedoch nicht davon abhielt, das Studium dort erfolgreich abzuschließen.

Vom Rheingau ging es dann in die USA, wo ich mich sofort wieder meinen eigentlichen Interessen widmete und den Kontakt zu nordamerikanischen Indigenen suchte. Ich fand die Möglichkeit, beim Bear Tribe in die Lehre zu gehen, was ich die nächsten Jahre tat. Sun Bear und seine Mitstreiter:innen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, das Wissen und die Weisheit ihrer Kulturen den weißen Menschen nahe zu bringen. Dies hat mich tief berührt und geprägt. In dieser Zeit bekam ich bereits mein zweites Kind.

Aufbruch in den 90ern

Zurück in Deutschland zog es mich 1992 nach Berlin. Die Mauer war gefallen und meine Familie hatte viele Wurzeln in Berlin. Bei den Besuchen als Kind bei meinen Großeltern hatte ich West-Berlin als Mauerstadt erlebt. Berlin stand Anfang der 90er für Aufbruch, Frieden und Hoffnung auf eine bessere Welt. Da war ich nun mit zwei kleinen Kindern und einem betriebswirtschaftlichen Diplom. Von einer schamanischen Ausbildung durfte man zu diesen Zeiten noch kein Wort erzählen. Ich entschloss, im Kulturmanagement mein Glück zu versuchen. Die vielen Praktika in großen Unternehmen hatten mir deutlich gemacht, dass die traditionelle Businesswelt kein Ort ist, an dem ich mich wohlfühle.

Und so begann ich, Theaterprojekte mit russischen Künstler:innen und Theaterpädagog:innen ins Rollen zu bringen. Die ehemalige Sowjetunion war für mich vollkommen unbekanntes Terrain und Anfang der 90er Jahre waren die Menschen in Ost und West neugierig aufeinander und professioneller Kulturaustausch machte Sinn. Die Welt des russischen Bewegungstheaters war interessant und anregend. Es faszinierte mich, wie man sich als Schauspieler:in ein Stück erarbeitet und dabei seine eigenen Grenzen immer wieder verschiebt. Die Entwicklung, die der oder die Schauspieler:in dabei durchmacht, fand ich hochinteressant.

Und nochmal von vorne

Bald merkte ich, dass rein organisatorisches Arbeiten mich auf die Dauer nicht glücklich machen würde, und ich entschloss mich, noch einmal zu studieren: Psychologie kam meiner Faszination von persönlicher Entwicklung am nächsten. So begann ich mit 32 Jahren und 2 Kindern noch einmal von vorne. Ich war immer noch auf der Suche. Als ich das Psychologiestudium begann, stieß ich auf viel Unverständnis, wie man denn mit einem Businessdiplom Psychologie studieren könnte. Dass es irgendwann Wirtschaftspsychologie als Studienfach geben würde, war Mitte der 90er noch nicht in Sicht. In meinem dritten Studiensemester besuchte ich ein Coaching Seminar, eher aus Zufall. Ein Freund aus Theaterkreisen hatte es mir empfohlen.

Und da war es endlich: Genau das, was ich meinte. Genau das, was ich immer gewollt hatte, ohne Worte dafür zu haben. Ich wollte nicht in den klinischen Bereich gehen, das war mir zu Beginn des Studiums schon klar. Aber was ich da auf diesem Coaching Seminar erlebte, das war genau das, was mich interessierte: Ganz normale Menschen dabei zu unterstützen, sich und ihr Leben zur Entfaltung zu bringen. Sie mit ihren Ressourcen in Kontakt bringen und sie zu ermutigen, sich ihrer Sehnsucht zu stellen und dafür auch die Verantwortung zu übernehmen. Das gab mir einen großen Schub.

Endlich angekommen

Alles, was ich vorher in meinem Leben gemacht hatte, die vielen Studien, die Auslandsaufenthalte, all das ergab rückblickend Sinn. All das würde mir auf meinem Weg als Coach helfen. Ich machte direkt weiter und ließ mich selbst zum Coach ausbilden. Bei der Coaching Ausbildung lernte ich Christin kennen und dort begann unsere Freundschaft, die dann später in einer beruflichen Partnerschaft münden sollte. Nachdem ich 2001 das Psychologiestudium beendet hatte, machte ich mich direkt mit der Coaching Spirale selbstständig. Ich wollte eine Marke kreieren, ein Coaching Unternehmen, auch wenn ich ganz allein mit meinem Laptop an meinem Schreibtisch damit anfing. Die Spirale war mir als Universalsymbol schon oft im Leben begegnet. Ich verstand, dass auch unsere persönliche Entwicklung spiralförmig verläuft und dass gewisse Themen im Leben immer wiederkehren. Wenn wir sie bearbeiten, tauchen sie irgendwann auf einer anderen Ebene in transformierter Form wieder auf. So entstand die Coaching Spirale. Christin wurde bald eine Kooperationspartnerin und stieg dann einige Jahre später selbst in die Coaching Spirale mit ein.

Verstehen

Verstehe Dich und Deine bisherige Geschichte.

Vertrauen

Vertraue dir und dem Leben.

Verändern

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