Die Online-Ausbildung hat bei uns im Team der Coaching Spirale zu einer neuen Gesprächskultur geführt. Wir beschreiben, was bei uns passiert ist.
Alle, die schon einmal versucht haben, mit den bloßen Händen Feuer zu machen, wissen, dass es unzählige Wiederholungen, viel Reibung und vor allem Durchhaltevermögen braucht, um Hitze, Funken und schließlich eine kleine Flamme zu erzeugen. Immer und immer wieder lässt man den Holzstab durch die Hände gleiten – die Arme beginnen zu schmerzen, innerer Widerstand baut sich auf und es drängt sich unmittelbar die Frage, ob das alles wirklich die Mühe wert ist. Und dann ist da plötzlich ein Funken – ein strahlend heller Funken, der wie ein Dominostein eine Reaktionskette in Gang setzt. Immer mehr Funken sprühen und mit weiterer Zuwendung, auch in Form von Luft, entsteht es – das wärmende, kraftvolle Feuer. Innere Glückseligkeit über die Wirksamkeit des eigenen Handelns breitet sich aus und ein neuer Raum an Handlungsoptionen entsteht. Denn was lässt sich nicht alles mit dem erschaffenen Feuer anfangen? Licht ins Dunkel bringen, nährende Speisen zubereiten, Gefahren abwehren, Werkzeuge herstellen und so vieles mehr.
Die Analogie des Feuermachens zeigt, dass Wiederholung zum Erreichen eines neuen Zustands beitragen kann. So führt das (innere) Wiederholen einer neuen Information beispielsweise dazu, dass wir sie uns besser merken und ohne großen Aufwand wieder abrufen können. Wir integrieren und festigen die Information in unserem Gedächtnis und können sie auf diese Weise nutzen, um weitere neue Informationen aufzunehmen, zu verstehen und einzuordnen. Wiederholung unterstützt uns somit in unserem Lern-, Erkenntnis- und Entwicklungsprozess.
Ebendiese Erfahrung machen wir als Team der Coaching Spirale im Rahmen der neuen Online-Ausbildung, in der es um die Beziehung und Versöhnung der Geschlechter geht. Es ist ein Thema, das Alexandra seit mehr als 30 Jahren bewegt, und mit dem auch alle anderen Teammitglieder im Laufe der Zeit in Kontakt gekommen sind. Durch die Konzeption und Durchführung der Online-Ausbildung haben die damit verbundenen Fragestellungen ohne jedwedes Zutun innerhalb des Teams noch einmal an Relevanz gewonnen. Beinahe wöchentlich führen wir mittlerweile in den Vor- und Nachbereitungsrunden der Live-Calls als auch am Mittagstisch tiefe Gespräche, in denen wir in der Gemeinschaft Fragen, Gedanken und Gefühle teilen, die durch die erneute Auseinandersetzung mit den Inhalten der Online-Ausbildung ausgelöst werden.
Besonders präsent sind in diesem gemeinschaftlichen Austausch nicht nur die Themen Sexualität und Intimität, sondern auch die Frage nach dem gesellschaftlichen Miteinander: Wie können wir in Harmonie und Freiheit miteinander leben? Wie können wir uns aus alten patriarchalen Strukturen befreien und einen neuen gesellschaftlichen Umgang formen? Wie können wir einander authentisch begegnen? Und wie können wir unsere Ängste und Schutzmauern überwinden? Wie können wir gemeinsam frei sein?
Keiner von uns hat eine finale Antwort auf eine dieser Fragen und doch stellen wir immer wieder fest: Reden hilft! Denn es setzt einen dynamischen Erkenntnisprozess in Gang – individuell wie auch kollektiv. Verstärkt wird dieser durch das Teilen und Offenbaren von Gedanken, die man für gewöhnlich als zu intim, zu abstrus, zu nonkonform abtun würde. Auf diese Weise haben wir einen Raum geschaffen, in dem wir einander authentisch und ehrlich begegnen und in dem wir uns wirklich öffnen können. Und weißt du was? Sich mitzuteilen tut gar nicht weh – man wird nicht ausgelacht, geächtet oder verstoßen. Vielmehr erntet man Zuspruch, Verständnis und vor allem Zustimmung.
Wir alle wissen: Veränderung braucht Zeit. Doch Veränderung braucht vor allem auch Raum. Geben wir uns und einander diesen Raum, begegnen wir uns authentisch und ehrlich, bewegen wir gemeinsam jene Themen, die uns bewegen. Umarmen wir die Wiederholung, denn sie ebnet den Weg für Neues.